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Gendern kunden kommunikation telefon

Gendern am Telefon: Ein Plädoyer für mehr Gelassenheit #

Nachdem wir uns neulich schon mit dem kontroversen Thema Duzen oder Siezen in der Kunden-Kommunikation befasst haben, begeben wir uns jetzt auf schwer vermintes Terrain. Die gängige Dramaturgie der Medien vermittelt den Eindruck, Gendern sei ein stark aufgeheiztes Thema. Da müssen wir schon etwas ausholen, um die Dinge zu differenzieren.

Voraus schicken wir mal die aktuelle Empfehlung der höchsten Instanz in Sachen Rechtschreibung im deutschsprachigen Raum.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung empfiehlt, Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen NICHT in das Amtliche Regelwerk aufzunehmen.

Der Rechtschreibduden in seiner 28. Auflage bemerkt im Abschnitt Geschlechtergerechter Sprachgebrauch: "Das Deutsche bietet eine Fülle an Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu formulieren. Es gibt dafür allerdings keine Norm." Lassen wir das vorerst so stehen.

Mediale Purzelbäume #

Während in den sozialen Medien mal giftig ausgeteilt, mal sachlich diskutiert wird, sind viele klassische Medien eilig übergegangen zu - tja, zu was eigentlich? Gar nicht so leicht zu sagen. Denn für das Gendern gibt es bislang keine verbindliche Regelung. Dementsprechend geht es bei den Formulierungen drunter und drüber. Das mag zwar einem löblichen Denkansatz entspringen und politisch korrekt sein, sprachlich ist die Performance aber wenig überzeugend. Im öffentlich rechtlichen Eifer entstehen dann wunderschöne Stilblüten wie "die Krankenschwesterin".

Die Mär von den zwei Lagern #

Angeblich gibt es zwei Lager: Die einen verstehen sich als progressive Wächter über Toleranz und Moral - und laufen dabei Gefahr, im Einsatz für ihr Anliegen so intolerant zu werden, dass sich am Ende niemand mehr traut, irgendwas zu sagen. Die anderen sind die so genannten Ewiggestrigen, die überhaupt keine Notwendigkeit sehen, am Status Quo etwas zu ändern. Die Lage scheint also angespannt.

Der weit gereiste Schriftsteller Matthias Politycki sieht es so: "Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen so gründlich zu betreiben, bis alle schlechte Laune haben." Versuchen wir also mal etwas Ruhe ins Geschehen zu bringen und die Stimmung ein wenig aufzuhellen.

Worum es eigentlich geht #

Ein sensibler und achtsamer Umgang mit der Sprache trägt dazu bei, dass sich möglichst niemand abgewertet oder ausgegrenzt fühlt. Eine gute und wichtige Sache. Doch hundertprozentig vermeiden lässt sich das nicht. Das ist sprachlich einfach nicht machbar. Oder nur zu einem hohen Preis. Außerdem sind die Befindlichkeiten, auch innerhalb einzelner Gruppierungen sehr unterschiedlich. Das wird im Eifer des Gefechts gerne vergessen. Wer bestimmt also, was richtig und angemessen ist?

Unfreiwilliger Britischer Humor #

Der Blick nach England offenbart die Komplexität des Themas. Dort werden die wenigen weiblichen Substantivformen aus der Sprache verbannt, weil diskriminierend. Statt actress soll es also actor, und statt Prime Ministress nun Prime Minister heißen. Begründung: Emanzipation funktioniert nur, wenn die männlichen Begriffe künftig auch für Frauen verwendet werden. Also ziemlich das Gegenteil von dem, was die Pro-Gender-Community in Deutschland fordert. Very amusing!

Die Realität ist anders als ihr Ruf #

Lösen wir uns von der virtuellen Medienwelt, wird vieles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wenn wir unsere Kunden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz betrachten, gehen diese insgesamt eher zurückhaltend mit dem Gendern um. Das passt zu aktuellen Umfragen, in denen sich zwei Drittel der Deutschen gegen die Einführung einer gendergerechten Schreibweise aussprechen. Was noch lange nicht heißt, dass sie dem Thema gegenüber nicht offen sind.

Außerhalb der Szeneviertel laufen die Dinge ja bekanntlich in etwas ruhigeren Bahnen. Das hat vielleicht mit der Erfahrung zu tun, dass sich viele Trends sehr schnell wieder selbst relativieren oder ganz in Luft auflösen. Bevor also alles umgekrempelt wird, wartet man erst mal ab, wie sich die Dinge entwickeln und tastet sich an die Sache heran.

Das ist vielleicht nicht sehr innovativ, aber nachvollziehbar. Es gibt schließlich genug anderes zu tun in kleinen und großen Unternehmen, die sich ohnehin schon mit einer Flut von Regulierungen auseinandersetzen müssen. Im übrigen leben selbst Land-Menschen nicht mehr alle hinter dem Mond und ihre Wertvorstellungen sind nicht im Jahr 1954 stagniert. Da mag sich der ein oder die andere auch fragen, ob die urbane Bewegung mit ihrer Änderungswut nicht etwas zu spät dran ist.

Was also tun bei Telefonansagen? #

Zunächst mal sind wir natürlich unseren Kunden verpflichtet. Diese entscheiden am Ende, welcher Text produziert wird. Immerhin gibt es keine verbindliche Regelung für geschlechtergerechte Sprache, wie wir schon erörtert haben. Die meisten verlassen sich dabei allerdings auf unser Know-how, so dass wir einen ganz netten Spielraum beim Schreiben und Optimieren der Ansagetexte haben.

Wir finden, die beste Lösung ist es, der Sache Zeit zu geben, sensibel zu sein, gleichzeitig locker zu bleiben und sich auf die Suche nach guten sprachlichen Kompromissen zu machen. Die gibt es zwar nicht für jeden Einzelfall. Gerade bei der Sprachaufnahme entpuppt sich manches, was auf dem Papier überlesen wird, als schwerer akustischer Stolperstein.

Inzwischen haben wir jedoch so unsere Erfahrungswerte und eine kleine Trickkiste, aus der wir unauffällig Formulierungen zaubern, die für etwas mehr Gerechtigkeit in dieser Welt sorgen. Zumindest am Telefon. Und so vermeiden wir es tunlichst, uns an irgendwelchen ideologischen Grabenkämpfen zu beteiligen. Peace!

Nachdem wir uns neulich schon mit dem kontroversen Thema Duzen oder Siezen in der Kunden-Kommunikation befasst haben, begeben wir uns jetzt auf schwer vermintes Terrain. Die gängige Dramaturgie der Medien vermittelt den Eindruck, Gendern sei ein stark aufgeheiztes Thema. Da müssen wir schon etwas ausholen, um die Dinge zu differenzieren.

Voraus schicken wir mal die aktuelle Empfehlung der höchsten Instanz in Sachen Rechtschreibung im deutschsprachigen Raum.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung empfiehlt, Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen NICHT in das Amtliche Regelwerk aufzunehmen.

Der Rechtschreibduden in seiner 28. Auflage bemerkt im Abschnitt Geschlechtergerechter Sprachgebrauch: "Das Deutsche bietet eine Fülle an Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu formulieren. Es gibt dafür allerdings keine Norm." Lassen wir das vorerst so stehen.

Mediale Purzelbäume #

Während in den sozialen Medien mal giftig ausgeteilt, mal sachlich diskutiert wird, sind viele klassische Medien eilig übergegangen zu - tja, zu was eigentlich? Gar nicht so leicht zu sagen. Denn für das Gendern gibt es bislang keine verbindliche Regelung. Dementsprechend geht es bei den Formulierungen drunter und drüber. Das mag zwar einem löblichen Denkansatz entspringen und politisch korrekt sein, sprachlich ist die Performance aber wenig überzeugend. Im öffentlich rechtlichen Eifer entstehen dann wunderschöne Stilblüten wie "die Krankenschwesterin".

Die Mär von den zwei Lagern #

Angeblich gibt es zwei Lager: Die einen verstehen sich als progressive Wächter über Toleranz und Moral - und laufen dabei Gefahr, im Einsatz für ihr Anliegen so intolerant zu werden, dass sich am Ende niemand mehr traut, irgendwas zu sagen. Die anderen sind die so genannten Ewiggestrigen, die überhaupt keine Notwendigkeit sehen, am Status Quo etwas zu ändern. Die Lage scheint also angespannt.

Der weit gereiste Schriftsteller Matthias Politycki sieht es so: "Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen so gründlich zu betreiben, bis alle schlechte Laune haben." Versuchen wir also mal etwas Ruhe ins Geschehen zu bringen und die Stimmung ein wenig aufzuhellen.
 

Worum es eigentlich geht #

Ein sensibler und achtsamer Umgang mit der Sprache trägt dazu bei, dass sich möglichst niemand abgewertet oder ausgegrenzt fühlt. Eine gute und wichtige Sache. Doch hundertprozentig vermeiden lässt sich das nicht. Das ist sprachlich einfach nicht machbar. Oder nur zu einem hohen Preis. Außerdem sind die Befindlichkeiten, auch innerhalb einzelner Gruppierungen sehr unterschiedlich. Das wird im Eifer des Gefechts gerne vergessen. Wer bestimmt also, was richtig und angemessen ist?

Unfreiwilliger Britischer Humor #

Der Blick nach England offenbart die Komplexität des Themas. Dort werden die wenigen weiblichen Substantivformen aus der Sprache verbannt, weil diskriminierend. Statt actress soll es also actor, und statt Prime Ministress nun Prime Minister heißen. Begründung: Emanzipation funktioniert nur, wenn die männlichen Begriffe künftig auch für Frauen verwendet werden. Also ziemlich das Gegenteil von dem, was die Pro-Gender-Community in Deutschland fordert. Very amusing!

Die Realität ist anders als ihr Ruf #

Lösen wir uns von der virtuellen Medienwelt, wird vieles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wenn wir unsere Kunden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz betrachten, gehen diese insgesamt eher zurückhaltend mit dem Gendern um. Das passt zu aktuellen Umfragen, in denen sich zwei Drittel der Deutschen gegen die Einführung einer gendergerechten Schreibweise aussprechen. Was noch lange nicht heißt, dass sie dem Thema gegenüber nicht offen sind.

Außerhalb der Szeneviertel laufen die Dinge ja bekanntlich in etwas ruhigeren Bahnen. Das hat vielleicht mit der Erfahrung zu tun, dass sich viele Trends sehr schnell wieder selbst relativieren oder ganz in Luft auflösen. Bevor also alles umgekrempelt wird, wartet man erst mal ab, wie sich die Dinge entwickeln und tastet sich an die Sache heran.

Das ist vielleicht nicht sehr innovativ, aber nachvollziehbar. Es gibt schließlich genug anderes zu tun in kleinen und großen Unternehmen, die sich ohnehin schon mit einer Flut von Regulierungen auseinandersetzen müssen. Im übrigen leben selbst Land-Menschen nicht mehr alle hinter dem Mond und ihre Wertvorstellungen sind nicht im Jahr 1954 stagniert. Da mag sich der ein oder die andere auch fragen, ob die urbane Bewegung mit ihrer Änderungswut nicht etwas zu spät dran ist.

Was also tun bei Telefonansagen? #

Zunächst mal sind wir natürlich unseren Kunden verpflichtet. Diese entscheiden am Ende, welcher Text produziert wird. Immerhin gibt es keine verbindliche Regelung für geschlechtergerechte Sprache, wie wir schon erörtert haben. Die meisten verlassen sich dabei allerdings auf unser Know-how, so dass wir einen ganz netten Spielraum beim Schreiben und Optimieren der Ansagetexte haben.

Wir finden, die beste Lösung ist es, der Sache Zeit zu geben, sensibel zu sein, gleichzeitig locker zu bleiben und sich auf die Suche nach guten sprachlichen Kompromissen zu machen. Die gibt es zwar nicht für jeden Einzelfall. Gerade bei der Sprachaufnahme entpuppt sich manches, was auf dem Papier überlesen wird, als schwerer akustischer Stolperstein.

Inzwischen haben wir jedoch so unsere Erfahrungswerte und eine kleine Trickkiste, aus der wir unauffällig Formulierungen zaubern, die für etwas mehr Gerechtigkeit in dieser Welt sorgen. Zumindest am Telefon. Und so vermeiden wir es tunlichst, uns an irgendwelchen ideologischen Grabenkämpfen zu beteiligen. Peace!

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